Geheimtipps
Schmerwitz
Das kleine Dorf Schmerwitz ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Bei einer Wanderung, zum Beispiel auf dem Kunstwanderweg, sollten Sie daher ein bisschen Zeit für einen Dorfrundgang einplanen.
Neben der Töpferei ist das historische Dorf mit seinen Aktivistenhäusern, die allesamt unter Denkmalschutz stehen, sehenswert.
Das Schloss hat seine besten Zeiten leider bereits hinter sich, doch an einigen Ecken kann man die Eleganz alter Zeiten erahnen. Und der Eigentümer (eine Immobiliengesellschaft) ist dabei, Dach und Fassade Stück für Stück zu sanieren.
Das Dorf wird außerdem durch das Gut Schmerwitz geprägt, heute ein ökologisch wirtschaftender Landwirtschaftsbetrieb. Neben dem Ackerbau betreibt der Bioland-Betrieb einen modernen Hühnerstall, Schweinezucht, eine große Streuobstwiese und eine Sanddorn-Plantage. Bio-Produkte sind im Hofladen erhältlich und landen in der Gutsküche - zu leckeren Gerichten verarbeitet - auf dem Teller.
Paradies Dippmannsdorf und Hexenbuche
Im Paradies Dippmannsdorf herrschen wahrhaft paradiesische Zustände. Das Quellgebiet am Rande der Belziger Landschaftswiesen ist zu jeder Jahreszeit sehenswert. Im Frühling ist der Boden von Frühblühern wie Busch-Windröschen, Scharbockskraut und Veilchen bedeckt. Im Sommer spenden die großen Buchen wohltuenden Schatten. Im Herbst leuchtet das bunte Laub des Waldes weithin. Und im Winter kann man mit eigenen Augen sehen, dass Quellen niemals zufrieren. Am Rande des Quellgebietes führt der Kinder-Erlebnispfad von Dippmannsdorf entlang, auf dem man allerlei entdecken, ausprobieren, rätseln und lernen kann.
Gleich nebenan ist auch die sagenumwogene Hexenbuche zu finden, deren beeindruckendes Wurzelwerk schon so manchen Wanderer in Erstaunen versetzt hat! Leider hat der Baum die Hitzesommer der letzten Jahre nicht überlebt. Mal sehen, wie lange das beeindruckende Wurzelwerk noch erhalten bleibt.
Aussichtsturm „Schöne Aussicht“
Geradezu jwd – janz weit draußen zwischen Groß und Klein Briesen – ist der Aussichtsturm „Schöne Aussicht“ zu besteigen. Der Burgenwanderweg führt von Klein Briesen und Groß Briesen dorthin. Der Turm ist neben den Bergfrieden der vier Flämingburgen der bisher einzige Aussichtsturm in der Region. Am Rande des Höhenrückens des „Hohen Fläming“ gebaut, blickt man von ihm ins weite Baruther Urstromtal. Wenn Sie dort oben die Aussicht in die Belziger Landschaftswiesen genießen, machen Sie sich bewusst, an welcher ungewöhnlichen Grenze Sie hier stehen: „junges Land“ trifft auf „altes Land“! Vor Ihnen erstreckt sich das vergleichsweise „junge Land“, welches in der letzten Eiszeit - der Wechseleiszeit vor rund 20 000 Jahren - entstanden ist. Der allergrößte Teil von Brandenburg wurde zu dieser Zeit geprägt. Der Hohe Fläming (wo auch der Turm steht) ist jedoch das „alte Land“, denn hier kamen die Gletscher von Norden einfach nicht weiter. Dieses Land, wo der Turm steht, hat etwa 200 000 Jahre auf dem Buckel!
Artesischer Brunnen Klein Briesen
Gleich um die Ecke von der „Schönen Aussicht“ finden Sie eine hydrologische Besonderheit: einen Artesischen Brunnen. Er entsteht, wenn Quellwasser so unter Druck steht, dass es wie bei einem Springbrunnen als Fontäne aus dem Boden schießt. Ein solcher natürlicher Brunnen ziert den Ort Klein Briesen, allerdings reicht der Druck nur für eine Mini-Fontäne, die seitlich aus der Feldsteineinfassung des Brunnens tritt ...
Kirchenruine Dangelsdorf
Die Kirchenruine von Dangelsdorf liegt verwunschen mitten im Wald und ist über den Burgenwanderweg von Görzke aus zu erreichen.
Teile der alten Umfassungsmauer des Friedhofs und mittendrin die Kirchenruine sind unverändert erhalten geblieben. Von der Ruine stehen nach einer rund 600-jährigen Verfallszeit noch fast die komplette Westwand, ein Teil der Ostwand und die Umrisse der ehemaligen Seitenmauern. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts werden die beiden Wände mit seitlichen Ziegelmauern gestützt.
Ein größerer Findling auf dem ehemaligen Friedhof gibt Rätsel auf: Warum wurde nicht auch er für den Kirchenbau zerschlagen und verarbeitet?
Weitere Infos zur Wüstung Dangelsdorf
Gutspark Dahlen
Der im englischen Stil angelegte Gutspark Dahlen geht auf das Jahr 1840 zurück. Zu dieser Zeit wurde der ehemalige Eichen-Hutewald mit besonders interessanten heimischen und ausländischen Baumarten ergänzt. Es wurden Sichtachsen, Teiche und Wege angelegt. Heute steht der Gutspark Dahlen unter Schutz und zählt zu den dendrologisch wertvollsten der Region. Besonders für Menschen mit Handicap ist er ein Geheimtipp, denn die barrierefreien Spazierwege und das barrierefrei zugängliche Café tragen zu einem unbeschwerten Aufenthalt bei.
Der Park beherbergt insgesamt 34 verschiedene Baumarten, von Sumpfzypresse über Hemlockstanne bis hin zu der Geschlitztblättrigen Buche und dem Silberahorn.
Versuchen Sie Ihr Glück und probieren Sie anhand von Rinde, Blättern oder Geruch die unterschiedlichen Arten zu erkennen!
Wenn Sie den Gutspark Dahlen besuchen, genießen Sie die Ruhe und die Natur.
Reha-Klinikum Hoher Fläming
Der Berlin-Brandenburgischen Heilstättenverein wählte das idyllische, quellenreiche Gebiet in Belzig mit der gesunden Luft zum Bau einer Lungenheilstätte aus. In den Jahren 1898 bis 1900 entstand die wunderschöne Anlage, die noch heute in ihrem Landhausstil mit viel Fachwerk, Türmchen und großzügigem Innenausbau beeindruckt.
Als schließlich die Lungenkrankheiten abnahmen, wurde die Einrichtung 1972 bis 1974 zum Sanatorium für funktionelle Herz- und Kreislauferkrankungen umgebaut. Nach der Wende erfolgte 1992/93 der Umbau zur Rehabilitationsklinik für orthopädische, rheumatische und psychosomatische Krankheiten. Bei der Sanierung wurde in Abstimmung mit dem Denkmalschutz vor allem die Außenansicht des hundertjährigen Gebäudes bewahrt. Neue Bettenhäuser wurden hinzugefügt. Park und Teiche wurden belassen. Außen noch die einstige Lungenheilstätte im romantischen Landhausstil mit viel Fachwerk und verspielten Türmchen, erwartet die Gäste heute im Inneren ein modernes Reha-Klinikum.
Auch wer nicht als Kur-Gast in der Region verweilt, sollte einen Abstecher zur Rehaklinik unternehmen. Verschiedene Terrainkurwege im Norden von Bad Belzig führen daran vorbei. Besonders schön ist der Park zur Rhododendrenblüte im Frühjahr, aber ein Kneipp-Gang im Natur-Kneipp-Tretbecken ist natürlich zur jeder Jahreszeit ein Genuss. Bitte Handtuch nicht vergessen! Und im Waldcafé kann man sich auch als Gast stärken ...
Springbachmühle Bad Belzig
Wenn Sie auf der Suche nach einer Einkehr mit anspruchsvoller regionaler Küche in atmosphärischem Ambiente sind, sollten Sie die Springbachmühle ansteuern!
Auf den Grundmauern einer historischen Mühle entstand ein wahres Kleinod, sogar das Mühlrad dreht sich wieder. Bis in das Jahr 1634 kann die Mühlentradition von Bad Belzig und Umgebung zurückverfolgt werden. Die Springbachmühle war im Lauf ihrer Geschichte zunächst als „Neue Mühle“ um 1749 eine Ölmühle, Anfang des 19. Jahrhunderts wurde als „Preußen Mühle“ zur Papiermühle und etwa 40 Jahre später eine Mahl- und Schneidemühle mit dem Namen "Hannemanns- Mühle". Seit 1998 wird die traditionsreiche Geschichte zwar nicht als Mühle, sondern als erlebnisreiche naturnahe Gastronomie unter den Namen "Springbach-Mühle" fortgesetzt. Der namensgebende Bach entspringt unweit und durchfließt das parkähnliche Gelände, das mit Wildgehege und Fischteichen zum Verdauungsspaziergang einlädt.
Neuendorfer Rummel
Die Neuendorfer Rummel steht völlig zu unrecht im Schatten ihrer berühmten Schwester, der Brautrummel. Vielleicht liegt es daran, dass es hier keine schaurige Geschichte einer ertrunkenen Braut zu erzählen gibt? Wer weiß …
Das Trockentalsystem der Neuendorfer Rummel erstreckt sich südlich von Neuendorf bis kurz vor Garrey und kann auf der gesamten Länge durchwandert werden. Bis zu 20 Meter hoch ragen die Seitenwände in den Himmel und sorgen für ein mittelgebirgiges Schluchtgefühl, das man im Brandenburger Flachland so nicht erwartet.
Bockwindmühle Cammer
Die Bockwindmühle ist etwas schwer zu erreichen, denn das Dörfchen Cammer ist zwischen dem riesigen Naturschutzgebiet „Belziger Landschaftswiesen“, wo die seltene Großtrappe brütet, und dem Truppenübungsplatz Lehnin „eingeklemmt“. Doch ein Besuch lohnt sich, denn Cammer wartet mit zwei Mühlen und einem Gutspark auf!
Neben der Bockwindmühle, die seit 1997 umfassend restauriert wurde und am Orteingang aus Richtung Golzow zu finden ist, gibt es am Ortsausgang Richtung Brück eine weitere Mühle. Sie wurde 1891 nach einem holländischen Muster errichtet, hat einen Durchmesser von 9 Metern und eine Höhe von 23 Metern. Noch heute verrichtet sie ihren Dienst, allerdings mit elektrischem Antrieb. Der 12 ha große urwüchsige Gutspark mit Wildgehege lädt mit seinen über 200- jährigen Eichen, Ahornbäumen und Buchen zum Spazieren und Verweilen ein.
Forellenzucht Gesundbrunnen
Sind Sie mit dem Auto unterwegs und haben Appetit auf fangfrische Flämingforelle? Dann sollten Sie zur Fischfarm am Gesundbrunnen bei Rottstock fahren.
Die Fischfarm 25 Teich wird von einem Bach mit klarem Wasser gespeist. Der Gesundbrunnen, ein kleiner Bach am nordwestlichen Flämingrand, entstand Ende des 17. Jahrhunderts. Den Überlieferungen zufolge stürzte während eines starken Gewitters eine mächtige Hügelkuppe ein, wurde hinweggespült und an ihre Stelle trat das heutige Quellgebiet. Dem dort sprudelnden Wasser sagte man heilende Kräfte nach, so dass viele Kranke dorthin strömten, um zu genesen. Besonders Lahmen soll das Wasser geholfen haben. Aus Dank ließen sie ihre überflüssig gewordenen Krücken auf dem Altar der Buckauer Kirche zurück. Heute erinnert lediglich der Name des Baches an diese Zeit. Geblieben ist aber das kühle, eisenhaltige Wasser, in dem Sauberkeit liebende Pflanzen wie flutender Hahnenfuß, Brunnenkresse und Wasserstern gedeihen.
Die Fischfarm hat zum Jahreswechsel 2023 ihren Besatz umgestellt: Statt der exotischen Regenbogenforelle können im Angelteich neben Bachsaiblingen heimische Bachforellen geangelt werden.
Gasthof Moritz in Rädigke
Der Landessieger beim Wettbewerb „Historische Wirtshäuser in Deutschland“ ist einen Besuch wert: unglaublich nette Wirtsleute, gute bodenständige Küche, viel Geschichte und so manche Überraschung …
Bereits in der 11. Generation bewirtschaftet Familie Moritz den historischen Vierseithof. Auf dem Hof – im Sommer das Herzstück der Gastwirtschaft – befindet sich das Taubenhaus, welches der angeschlossenen Pension den Namen gab. Im Hofmuseum in der Scheune sehen Sie eine stattliche Sammlung von Gerätschaften, die bis 1960 für die Nutzung in der Landwirtschaft üblich waren. Und hinter der Scheune? Natur pur im Planetal! Das Bächlein Plane plätschert munter vor sich hin und die Vögel zwitschern in den Baumkronen.
Doch die größte Überraschung wartet im Festsaal auf den Besucher: die Fläming-Bibliothek. Deutschlands erster Bibliotheksgasthof wartet mit 3000 Büchern auf – in einem Ort mit nicht einmal 170 Einwohnern! Und mit traumhafte Öffnungszeiten, denn solange der Zapfhahn läuft, ist die Bibliothek geöffnet.
Erkunden Sie in Rädigke den Literaturweg, wo Ihnen „Lesesteine“ den knapp einstündigen Spaziergang um das Dorf versüßen. Oder Sie schließen sich Bernd Moritz auf einer spannenden Geschichtstour rund um Rädigke und Raben an.
Krokodilstation Golzow
Mitten in der märkischen Heide gibt es in Golzow ein wenig tropische Gefühle. Unter Zitronenbäumen, Zwergbananen, Palmen oder Papayabäumen können Sie Kaimanen und Schildkröten bei Dösen beobachten. Aus einem ungewöhnlichen Hobby wurde für den Echsenfreund Karl-Heinz Voigt fast schon eine Lebensaufgabe. Der Aufbau einer größeren Auffangstation für Krokodile ist geplant.
Als Besucher der Station erfahren Sie viel über die Haltung, Pflege, Fütterung und den Lebensraum der Kaimane.
Mittelpunkt der ehemaligen DDR
Dieses Kuriosum ist mit einem kleinen Abstecher vom Wanderweg 13 aus zu erleben. Der Mittelpunkt der ehemaligen DDR liegt bei Bad Belzig zwischen Verlorenwasser und Weitzgrund. Im April 1974 wurde der Massenmittelpunkt an der TU Dresden errechnet und in der Fernsehsendung "Außenseiter Spitzenreiter" publik gemacht. Vor Ort finden Sie Sitz- und Rastplätze, eine Infotafel sowie ein Mittelpunktbuch, in das sich Besucher eintragen können.